Mehr sehen als andere.
Nach ein paar Tagen wohlbehalten von einer Reise heimzukehren ist eine unterschätzte Gnade. Nicht weil Reisen heutzutage besonders gefährlich wäre. Aber es gibt viele Ort, an welche man besser nicht zurückkehrt. Oder wie es unlängst jemand schön auf den Punkt brachte: Die Erde besteht zu 70% aus Wasser und 30% aus Krieg – ganz so verzweifelt ist die Lage glücklicherweise nicht.
Irgendwie nimmt so ein Gitter dem Window Shopping etwas vom Reiz. Oder ist das Fenster bewusst für Touristen aus der jüngst wachsenden Zahl von Ländern mit diktatorischen Tendenzen gestylt? Freedom and Sunshine for Giorgio Bellini – nehmen wir es besser von der leichten Seite.
Morgenlob in der Kirche St. Peter Mistail um 0500h. Die Stimmung ist einmalig und macht das frühe Aufstehen schnell vergessen. Wer von Thusis nach Tiefencastel unterwegs ist, sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, dieses 1’200 Jahre alte Juwel zu besichtigen. Es ist zu jeder Tageszeit ein Erlebnis.
Irgendwo auf der Strecke nach La Chaux-de-Fonds mitten am Vormittag. Der Zug ist fast leer und fährt trotzdem im Stundentakt. Die Landschaft gibt bei Regenwetter wenig her. Der nette Herr gleich neben mir umso mehr.
Sonnenlicht ist flüssiggoldener Staub, der in der Luft treibt.
Auf der Alp Lavoz stehen die Schneekanonen für die Wintersaison bereit. Im Winter 2015/2016 wäre Skifahren zur Weihnachtszeit ohne all diese Gerätschaften nicht möglich gewesen. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist müssig. Die Region lebt vom Tourismus und die tausenden von Besuchern am Wochenende belegen das Bedürfnis.
Es gibt reichlich Geschäfte mit überflüssigen Produkten. In einfachen Fällen, versuchen diese nur angestrengt originell zu sein. Manchmal erschliesst sich deren Zweck normalen Passanten aber beim besten Willen nicht.
Nicht nur bei den Eisenbahnen ist Pünklichkeit in der Schweiz Pflicht. Auch im Alltag sind Pünktlichkeit und Höflichkeit eng verbunden. Und manchmal ein Sport – zum Beispiel in internationalen Konzernen, wo wir gerne auf die Sekunde genau in einen Conference Call einwählen. Und dann oft noch ein paar Minuten Musik hören.
Den Stazersee im Engadin geniesst man vorzugsweise unter der Woche. Oder in der Zwischensaion. Oder früh am Morgen. Es gibt eigentlich ganz viele gute Momente, vorausgesetzt man vermeidet Wochenende.
