Lustvoll


Man bekommt viel geboten beim Einkauf in der Innenstadt. Mehr als beim Einkauf im Internet – zumindest für das Auge. Nicht unbedingt für den Geist. Diese Aussage erschliesst sich jedenfalls nicht jedem.

Gotteskrieger

Die selbsternannten Gotteskrieger des IS hatten in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit. Für schlechte Gründe allerdings. Religion unzimperlich zu verbreiten hat jedoch eine lange Tradition. Damals mit dem Schwert, heute mit dem Maschinengewehr auf dem Pickup. Nicht im Sinne des Erfinders – damals wie heute.

Sperrgut

1842 steht auf diesem Schloss am Eingang zur Marienkirche in Lantsch / Lenz. Dieses Tor steht also schon viele Jahre hier. Es wurde von Meisterhand sorgfältig genietet; in einer Zeit als Arbeit billig und Material teuer war. Letzteres mangels metallurgischer Kenntnisse der Zeit sicher schlichter Natur. Und trotzdem steht das Tor hach 160 Jahren noch immer hier.  Den Auspuff unseres Autos hätten wir in dieser Zeit dreissigmal ersetzen müssen.

Rückblick

Skifahren war vor 50 Jahren noch ein ganz anderer Sport. Wohl viel geruhsamer, aber sicher nicht besser. Wer erinnert sich nicht an die langen Schlangen am Skilift, der vielleicht 400 Personen pro Stunde befördern konnte. Moderne Sessellifte schaffen da leicht das Zehnfache. Und das Resultat? Ab Mittag sind alle müde und gehen wieder ins Tal. Am Nachmittag sind die Pisten leer, die Boutiquen, Kaffees und Wellness-Oasen dafür voll. Und alle freut es.

Arbeitslos

Diese Geräte hatten wirklich keine geruhsame Weihnachtszeit.  Umso beruhigender ist folgende Aussage des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos: „Der Stromverbrauch für die Beschneiung in den Skigebieten Parsenn/Gotschna und Jakobshorn machen zusammen 0.6 % des gesamten Energiekonsums der Landschaft Davos aus.“  – Das sind ja mal gute Nachrichten für Skifahrer, die sich gelegentlich Sorgen um den ökologischen Fussabdruck machen.

Künstlich

Kunst ist nicht immer einfach zu verstehen. Ausser natürlich, sie ist so zugänglich wie dieses Oeuvre an der Limmat in Zürich. Ein rotes Boot, auf Heck stehend mit Loch – einem Zwischenraum hindurchzuschauen gewissermassen. Vielleicht eine Reminiszenz an Christian Morgenstern? Bei Ihm gab es vor gut 100 Jahren ein ästhetisches Wiesel, welches man heute auch noch kennt.

Eintauchen

Dichter Nebel über London. LX316 taucht gerade in die Wolken ein, als der Pilot „We’re on automatic landing – all electronic devices have to be completely switched off!“ durchgibt. Für kurze Zeit kommt entspannte Hektik auf: Flight Attendants sammeln emsig letzte Becher ein, binden Vorhänge zurück und stellen sicher, dass alle Passagiere angegurtet sind. Vielflieger lassen sich davon aber nicht beunruhigen. Davon gibt auf diesem Morgenflug viele, und alle blättern weiter gelangweilt in der NZZ, Financial Times oder einer anderen Zeitung, für die man immer noch gerne ein Abonnement bezahlt.

Winterlust

Jahreszeiten sind eine feine Sache. Vorausgesetzt man hat ein warmes Zuhause und kann die klirrende Kälte stundenweise geniessen. Das klappt hier bei Sporz oberhalb der Lenzerheide hervorragend. In anderen Regionen sieht es freilich anders aus. In weniger wohlhabenden Teilen von Europa leiden in diesen Tagen viele Menschen am Kälteeinbruch.

Gebrauchsgegenstand

Die Gesangsbücher werden in der Antoniuskirche in Lantsch/Lenz noch fleissig genutzt. So wie die ganze Kirche, welche trotz kleiner Gemeinde weit besser gefüllt ist, als so manches Gotteshaus in der Stadt. An gewissen Feiertagen sitzen die Frauen und Männer in je einer Kirchenhälfte – um die alten Lieder auf romanisch und in wechselnden Tonlagen zu singen.

Vertrauensvoll

Erstklassiges Fleisch, hausgemachte Würste und Alpkäse zum Träumen. Das alles findet man in einem Hofladen oberhalb von Sur auf der Alp Flix. Aber es ist etwas anders, was das Kauferlebnis so speziell macht: Das Vertrauen in die Ehrlichkeit der Besucher. Ein offenes Regal voller Köstlichkeiten, eine Handliste für die Käufe ein ein paar Einzahlungsscheine. Schön dass es diese Art des Geschäftens immer noch gibt.