Am Strand in Haifa tummelt sich eine bunte Menge. Nebst grob geschätzten zwei Dritteln der russischen Bevölkerung über Fünfzig flanieren hier RentnerInnen und frischgebackenen Eltern. Wer jünger ist als Dreissig und noch keine Kinder hat, joggt. Man trägt Jeansjacken in allen Formen und Abnutzungsstadien, enge, irre geschmackvoll kombinierte Polyestertops, -jäckchen und -schals in Tierfelloptik, Trainerhosen, Rollschuhe, schichtenweise Glitzerschmuck, Taschen aus falschem, dafür aber violett eingefärbtem Schlangenleder und Haare wie schon vor drei Dekaden (wenn noch welche da sind). Das Meer rauscht und es weht eine frische Brise. Die Promenade hat ihren Reiz, trotz all dem verlebten Kitsch – oder vielleicht gerade deswegen.